Weihnachten ist eine besondere Zeit. Ganz sicher.
Vor den Feiertagen bricht eine großstädtische Hektik aus. Geschenke kaufen, die letzten, oder doch noch einige mehr? Same procedure as every year …
Die Noch-vor-Weihnachten-Pflichttermine werden in die unentspannte Atmosphäre gequetscht. Der Glühwein bei warmen Temperaturen und aufgegangenen Kirschblüten passt so gar nicht ins klassische Bild der Weihnachtszeit, das längst der Vergangenheit angehört. Trotzdem. Es gibt ihn. Egal wie warm es ist. Sentimentale Erinnerungen? Oder der Wunsch nach einem Glück, das es nur in weihnachtlichen und anderen Geschichten gibt?
In den U-Bahnen stauen sich die Massen. Ungeduldiges heraus und herein an den Türen. Nichts besonderes. Es ist wie immer. An den Gesichtern hat sich auch nichts geändert. Ich suche nach den glänzenden Augen. Bei einem Hund habe ich sie gefunden. Selbst die Kinder liegen mit geschlossenen Augen im Kinderwagen, so reglos.
Dann wird es stiller in den Straßen. Der 24. gehört jetzt denen, die kein Weihnachten feiern. Jedenfalls nicht an diesem Tag. Sie schlendern gelassen durch die leer gewordenen Straßen. Es gibt viel Platz. Sehr viel Platz. Schöne Momente, die auch ich geniesse.
Blickwechsel.
Das fehlende Weihnachten, ein Tag wie jeder andere. Die Stadt ist ausverkauft, die Menschen gegangen, die Papierkörbe voll. Ich „rieche den Braten“ hinter den geschlossenen Fenstern und freue mich hier zu sein, ohne ihn. Die Tage sind jetzt stiller. Im Wald ist es ruhig. Eine Begegnung. Er lächelt freundlich. Wir wissen um diese besondere Zeit.
Ich bette die kostbaren Augenblicke in meine Gedanken ein, die lange bleiben werden. Das ist Weihnachten, jetzt und danach.
Anderthalb Tage später wuselt es wieder in der Stadt.